Ethische, ökologische und soziale Lebensmittelproduktion

Den grössten direkten Einfluss für eine nachhaltige Ernährung haben wir bei der Auswahl der Produkte, die wir täglich verwenden. Unser Ziel ist es, den Anteil an Lebensmitteln aus ethischer, ökologischer und sozialer Lebensmittelproduktion schrittweise auszubauen.

Eine nachhaltige und gesunde Ernährung kann dauerhaft nur sichergestellt werden, wenn die Lebensmittelproduktion Rücksicht auf die verfügbaren Ressourcen nimmt, faire Arbeitsbedingungen sicherstellt und einen ethischen Umgang mit allen Lebewesen gewährleistet. Daher richten wir unseren Einkauf nach ökologischen, sozialen und ethischen Standards aus.

Unsere Ziele

Unsere Ziele für eine ethische, ökologische und soziale Lebensmittelproduktion

  • Bis Ende 2021 entspricht das gesamte Angebot an Meeresfischen, Krustentieren, Muscheln sowie Süsswasserfischen aus Zucht und aus Wildfang von SV Schweiz zumindest Score 3 gemäss WWF. Der Anteil von Score 1 und 2 beträgt bis Ende 2023 mindestens 80% der gesamten in einem Jahr von SV beschafften Menge in Kilogramm.
  • Bis Ende 2023 beträgt der am Umsatz gemessene Anteil an empfehlenswerten Labelprodukten gemäss WWF Labelführer (ausgenommen Fleisch, Geflügel und Fisch) mindestens 15%.
  • Mit dem Schweizer Tierschutz STS wurden mehrere Unterziele vereinbart, um einen tierfreundlichen Einkauf sicher zu stellen. Diese sind in der Ergebnisaufsicht aufgeführt. Die Partnerschaft mit dem Schweizer Tierschutz STS haben wir bis Ende 2024 verlängert und folgendes neues Ziel vereinbart: Der BTS-/RAUS-Anteil des Fleischeinkaufs wird auf 80 % gesteigert (bis Ende 2024). Innerhalb dieses Anteils wird der Anteil der STS-Bewertung A und B (Bio und IP-SUISSE) auf 15 % erhöht.

Ergebnisse

Einfluss Corona

Die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie haben die wirtschaftliche Leistung erheblich beeinflusst. 2020 und 2021 war es daher sehr schwierig, den Anteil an Lebensmitteln aus einer nachhaltigen Produktion auszubauen. Nichtsdestotrotz haben wir es geschafft, diesen Anteil zu steigern.

Durch eine konsequente Sortimentssteuerung konnten die WWF-Ziele in Bezug auf das Fischsortiment erreicht werden. Der Tierwohl-Anteil ist leicht gesunken, da Corona-bedingt das Tierwohl-Sortiment angepasst werden musste.

Während der Pandemie ist in der gesamten Branche die Nachfrage an Fleisch gesunken. Dies hat die Fleischindustrie vor grosse Herausforderungen gestellt und wir mussten deshalb unser Fleischsortiment zeitweise auf Produkte umstellen, die nicht von Tieren aus BTS- oder RAUS-Haltung stammten.

Ausblick

Neben der Ausrichtung unseres Angebots gehört der Ausbau unseres «nachhaltigen Warenkorbs» zu unseren wichtigsten Nachhaltigkeitszielen. Wir werden dafür gemeinsam mit unseren Partnern und Auftraggebern an Ausbaumöglichkeiten arbeiten.

Übersicht der Massnahmen 2019 bis 2022

Tierwohl

Fleisch-, Milch und Eiprodukte spielen unverändert eine wichtige Rolle auf unseren Tellern. Daher haben wir gegenüber Tieren eine ethische Verpflichtung. Seit August 2016 haben wir mit dem Schweizer Tierschutz eine strategische Partnerschaft. Im Rahmen dieser Partnerschaften haben wir Ziele definiert, um unseren Anteil an Fleischprodukten aus einer tierfreundlichen Haltung zu erhöhen. Zentral dabei ist die Umstellung des Sortiments auf Fleisch von Tieren aus BTS- und RAUS-Haltung. BTS steht für «Besonders tierfreundliche Stallhaltung» mit Kriterien für mehr Platz und eingestreute Liegeflächen. RAUS steht für «Regelmässiger Auslauf im Freien».

Folgende Massnahmen haben wir zwischen 2019 und 2021 umgesetzt:

  • Kontinuierlicher Ausbau des Tierwohl-Sortiments
  • Seit Januar 2019 beziehen wir Kalbfleisch ausschliesslich aus RAUS-Haltung bzw. aus Gefu-Oberle-Betrieben
  • Seit September 2019 beziehen wir Naturjoghurt nur noch in IP-SUISSE-Qualität
  • Im Januar 2020 haben wir uns der Europäischen Masthuhn-Initiative angeschlossen.

Weitere Ergebnisse: 

Regionalität

Bei der Betrachtung des gesamten CO2äq-Fussabdrucks von Lebensmitteln fällt beim Transport nur ein sehr kleiner Teil der CO2äq-Emissionen an. Trotzdem möchten wir auch dort mit einer gut geplanten und effizienten Logistik Emissionen reduzieren. Während der Corona-Pandemie wurde ausserdem nochmals verdeutlicht, wie relevant kurze Lieferketten sind. Wir pflegen langjährige Partnerschaften mit regionalen Lieferanten und können mit unserer nationalen Logistik effiziente und dadurch klimafreundliche Transporte sicherstellen.

Folgende Massnahmen haben wir zwischen 2019 und 2021 umgesetzt:

In Bezug auf Lieferanten und Logistik mussten keine Anpassungen vorgenommen werden. Aufgrund eines hohen Anteils inländischer Produkte war auch während der Pandemie die Verfügbarkeit aller Lebensmittel sichergestellt.

Biodiversität

Der Verlust der Biodiversität ist neben dem Klimawandel eine der grössten globalen Bedrohungen für unsere Umwelt. Überfischung, Abholzungen oder der übermässige Einsatz von Pestiziden sind Beispiele für Produktionsweisen, die zur Verdrängung und langfristig zum Aussterben von Arten führen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen ist wichtig, um unsere Ernährung langfristig sicherzustellen. Ausserdem gilt es, negative Auswirkungen der Landwirtschaft möglichst gering zu halten. Wir haben uns daher seit vielen Jahren verpflichtet, den Anteil von MSC- oder ASC-zertifizierten Produkten auszubauen und nur Fische sowie Meeresfrüchte zu beziehen, die den Empfehlungen des WWF Schweiz entsprechen. Zudem leisten wir mit der Verwendung von IP-SUISSE- und Bio-Produkten einen Beitrag für eine umweltfreundliche Produktion.

Folgende Massnahmen haben wir zwischen 2019 und 2021 umgesetzt:

  • September 2019: Umstellung des Naturjoghurts auf IP-SUISSE
  • Jährliche Bewertung des Fischsortiments durch den WWF Schweiz und Auslistung von Arten, die für den Verzehr nicht akzeptabel sind (= WWF Score 4 und 5).
  • MSC-/ASC-Rezertifizierung im 2019, 2020 und 2021
Fairtrade

Produkte wie Bananen, Schokolade oder Kaffee gehören zu den wenigen Produkten, die wir nicht aus der Region beziehen können. Aber auch bei international gehandelten Produkten möchten wir sicherstellen, dass diese unter guten Arbeitsbedingungen und umweltverträglich hergestellt sowie fair gehandelt wurden. Daher achten wir bei sogenannten Südprodukten auf Max Havelaar-Fairtrade-Label und sind Gastronomiepartner von Max Havelaar.

Folgende Massnahmen haben wir zwischen 2019 und 2021 umgesetzt:

  • Seit 2019 verwenden wir in unseren SPIGA-Restaurants ausschliesslich den Max Havelaar-zertifizierten Kaffee «Spiga Espresso L’Onesto». Die Bohnen beziehen wir von unserem langjährigen Partner Bertschi-Café.
  • Erweiterung des Sortiments an Max Havelaar-Produkten

Unser Beitrag zu den SDGs